Ukrainische SchülerInnen am Kolleg
Im Westen nichts Neues. Im Osten schon.
Himmelblau-weizenfeldgelb. Zeitenwende auf der „Baustelle Europa“
"Therapeutisch", nennt Olya Skorobogatova das Werk der Freitagsstunden im Januar und Februar 2023. Wöchentlich um 7.50 Uhr traf sich die Grafikerin aus Charkiw mit ihren, unseren ukrainischen SchülerInnen. Bei Außentemperaturen unter Null entwarfen sie zunächst ein Blueprint im Kunstraum des Kollegs. Kaum war das Thermometer über den Gefrierpunkt geklettert, entstand daraus der schwarz-weiße Entwurf in der windigen Pausenhalle. Nun in Farbe: Eine kleine StreetArt-Galerie, gefüllt mit den ukrainischen Städtenamen der Heimat. Gefüllt auch mit den ersten Worten, mit denen sie nach ihrer Ankunft im Dreisamtal Deutschland verbinden. Musikalische Eröffnung des Wandbildes mit "Ich bin froh, dass du da bist!" - ihrem ersten hier erlernten Satz.
Die Eröffnung des Wandbildes bildete den Auftakt der Projektwoche "Baustelle Europa" 2023. Für diese Projektwoche erstellten die ukrainischen Schülerinnen und Schüler Videos zu dem Thema "Mein erstes Jahr in Deutschland":
Wer sind wir? Wir sind wer.
Eingerahmt zwischen Big Band, Orchester, Unter-, Mittel- und Oberstufen-Chören erlebte auch der frisch formierte Chor unserer ukrainischen SchülerInnen beim Adventskonzert seinen ersten Auftritt. Überwiegt im Alltag nicht selten die Frage "Wer sind wir?", so entstand unter der Leitung von Olga Kuzub aus Odessa ein Gemeinschaftsgefühl: Ja, wir sind wer. Wir können etwas. Geben. Zurückgeben.
Doch was konkret dachten und fühlten die SchülerInnen bei diesem Projekt? Hier einige Eindrücke:
Doch was konkret dachten und fühlten die SchülerInnen bei diesem Projekt? Hier einige Eindrücke:
Ukraine meets Schwarzwald - Ausflug zum Häusle-Bauernhof
21 червня, невелика группа українців відвідала сільське господарство неподалік міста Фрайбург. Серед них були ми. Хотілося би розповісти про цю подорож. Перше що здивувало нас — це дорога до ферми. Вона вузька та довга. Одразу у нас з’явилося питання: як перевозяться такі важливі речі, як сіно, тварини, трактора та важкі пречепи. Нам пояснили, що це складно але можливо. Нам показали всіх тварин, вони були дуже милі. Всі вони добре виглядали. Було видно, що про них піклуються краще, ніж в Україні. Ще, ми зробили прогулянку з малими поні. Це було не так важко, як вважалося. Поні були слухняними. Після того як ми зробили фото з ними, ми пішли готувати хліб на вогні. Смачно поїли, попили сік, та поїхали додому. Подорож нам дуже сподобалась. Велике спасибі всім організаторам ціеї подорожі.
Am 21. Juli besuchte eine Gruppe Ukrainer die Landwirtschaft in der Nähe der Stadt Freiburg. Wir waren unter ihnen. Ich möchte Ihnen von dieser Reise erzählen. Das erste, was uns überraschte, war der Weg zum Hof. Es ist schmal und lang. Wir hatten sofort eine Frage: Wie transportieren sie so wichtige Dinge wie Heu, Tiere, Traktoren und schwere Anhänger. Uns wurde gesagt, dass es schwierig, aber möglich sei. Uns wurden alle Tiere gezeigt, sie waren sehr nett. Sie sahen alle gut aus. Es war offensichtlich, dass sie besser versorgt sind als in der Ukraine. Wir machten einen Spaziergang mit den kleinen Ponys. Es war nicht so schwierig, wie haben wir gedacht. Die Ponys waren gehorsam. Nachdem wir ein Foto mit ihnen gemacht hatten, gingen wir Brot auf dem Feuer backen. Wir aßen köstlich, tranken Saft und gingen nach Hause. Wir haben die Reise sehr genossen. Vielen Dank an Elisa Ganz, ihre Familie und alle Organisatoren dieser Reise!
Ruslan und Zhenya, Klasse 8b
Ruslan und Zhenya, Klasse 8b
Mr. Giggles packt an – Wie das Klassenzimmer der Klasse 6a zur Packstraße wird
Von Ende März bis Anfang April fand bei der 6a, meiner Klasse, ein Sozialprojekt statt, bei dem wir ukrainischen Flüchtlingen geholfen haben. Das kam so: Unsere Co-Klassenlehrerin, Frau Aßmann, hat eine Freundin, die bei der Uni-Klinik arbeitet. Diese erzählte ihr, dass ukrainische Krankenschwestern, manche auch mit Kindern, in Erstaufnahmestellen angekommen seien. Als Angestellte kämen sie im Personalwohnheim der Klinik unter. Dort gebe es eine Gemeinschaftsküche, einen Schrank, ein Bett mit Matratze, einen Tisch und eine Kommode. Bettwäsche, Besteck, Geschirr, Handtücher usw. würde jedoch komplett fehlen. Also war Frau Aßmanns Idee: Wenn wir so eine Art „Starterpaket“ mit den genannten Dingen packen könnten, und von denen sogar mehrere, würde sich die Lage sicher bessern. Frau Aßmann unterbreitete uns ihre Idee und wir waren alle begeistert. In den folgenden Stunden bereiteten wir alles vor: Auf Moodle, unserer Lernplattform, war eine Tabelle, in die jeder eintragen konnte, was er hatte. Auch Freunde und Verwandte wurden nach Alltagsgegenständen gefragt.
Als drei Wochen später die Aktion endete, trugen wir alles zusammen. Dann wurde das Klassenzimmer zur Packstraße. Tische wurden umgeschoben, Aufgaben verteilt. Es war erstaunlich, was wir zusammentrugen. Sogar ein japanisches Teeservice war dabei. Auch ein Stoffigel, der den Namen Mr. Giggles bekam, war ein Teil unserer Spenden. Insgesamt stellten wir zehn Starterpakete zusammen. Kurz darauf lieferten wir die Pakete bei der Freundin von Frau Aßmann ab. Sie war sehr dankbar und erzählte uns noch einiges über die Situation der Flüchtlinge. Doch obwohl wir schon so viel geschafft haben, sind wir noch nicht fertig. Es gibt immer noch einen großen Bedarf an Alltagsgegenständen. Frau Aßmann meinte, sie würde sich wieder melden. Ich habe ein gutes Gefühl, so direkt geholfen zu haben. Ich hoffe, dass der schreckliche Krieg in der Ukraine bald ein friedliches Ende findet und wir bis dahin Menschen, die unsere Hilfe benötigen, helfen können.
Marian Stetter, Klasse 6a
Marian Stetter, Klasse 6a
Zeichen für den Frieden
Nachdem wir vergangene Woche bereits über 60 Kisten voll mit Sachspenden für die Ukraine gesammelt haben, kamen wir am Dienstag, 22.03.2022, noch einmal als ganze Schulgemeinschaft zusammen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. In Form des Peace-Zeichens und in den Farben der Ukraine haben wir uns auf dem Sportplatz aufgestellt, in Zusammenarbeit mit dem SWR Luftaufnahmen gemacht und uns so deutlich mit der leidenden ukrainischen Zivilbevölkerung solidarisiert.
Hier geht es zum Beitrag des SWR.
Hier geht es zum Artikel der Badischen Zeitung.
Hier geht es zum Beitrag des SWR.
Hier geht es zum Artikel der Badischen Zeitung.
Odessa goes Kolleg
"Wir haben nichts zu verlieren,
außer unserer Freiheit und unserer Würde.
Das ist unser größter Schatz."
Wolodimir Selenskij
außer unserer Freiheit und unserer Würde.
Das ist unser größter Schatz."
Wolodimir Selenskij
Wie ordnet man Menschen auf der Flucht? Wohl am besten in Kollegs-Familien wie diesen.
Zwischen Waldsee und Hofsgrund fanden bisher fünf Familien aus Odessa und Kiew eine neue vorübergehende Heimat.
Svyatoslav (7b), Ruslan und Zhenya Eugene (8b) sowie Elisabeta (9a) aus der DSD Puschkin-Schule No.90 erweitern täglich ihren Wortschatz in Deutsch, Englisch, Formeln und ihren Freundeskreis.
Ihre Mütter fanden z.T. bereits bei einem russisch-geführten Café eine erste Anstellung.
Ebenfalls russischstämmige Kollegseltern bieten bereitwillig Integrationstreffen oder Bouldernachmittage für die ukrainischen Kinder an ...
Zwischen Waldsee und Hofsgrund fanden bisher fünf Familien aus Odessa und Kiew eine neue vorübergehende Heimat.
Svyatoslav (7b), Ruslan und Zhenya Eugene (8b) sowie Elisabeta (9a) aus der DSD Puschkin-Schule No.90 erweitern täglich ihren Wortschatz in Deutsch, Englisch, Formeln und ihren Freundeskreis.
Ihre Mütter fanden z.T. bereits bei einem russisch-geführten Café eine erste Anstellung.
Ebenfalls russischstämmige Kollegseltern bieten bereitwillig Integrationstreffen oder Bouldernachmittage für die ukrainischen Kinder an ...
In den kommenden Tagen erwarten wir neue Familien. Sollten Sie - auch zur Entlastung dieses großherzigen Eltern-Engagements - für die Nach-Osterzeit Wohnraum monatsweise anbieten können, schreiben Sie bitte an Herrn Grabisna.
Europa sind wir. Jetzt.
Europa sind wir. Jetzt.
Ein Sprinter voll mit Spenden
In Solidarität mit den Menschen, die gerade in der Ukraine oder auf der Flucht vor dem Krieg sind, haben wir als ganze Schulgemeinschaft eine Woche lang - vom 14.3. bis zum 18.3. - gemeinsam Sachspenden gesammelt, darunter Lebensmittel, Hygiene-Artikel und Schlafsäcke.
Dabei kamen über 60 volle Kartons zusammen!
Die gesammelten Spenden wurden dann Freitag Mittag von der Evangelischen Stadtmission Freiburg e.V. am Kolleg abgeholt und sind von dort aus nun auf dem Weg in Richtung Ukraine.
Dabei kamen über 60 volle Kartons zusammen!
Die gesammelten Spenden wurden dann Freitag Mittag von der Evangelischen Stadtmission Freiburg e.V. am Kolleg abgeholt und sind von dort aus nun auf dem Weg in Richtung Ukraine.
Krieg in der Ukraine
Die militärische Gewalt und das menschliche Leid in der Ukraine erschüttern und beunruhigen uns Lehrer, Schüler und Eltern. Noch Mitte Februar haben wir in den zehnten Klassen intensiv in einer Projektwoche zum Thema Europa gearbeitet und wenige Tage später herrscht Krieg im Osten Europas. Unsere Gedanken und Gebete gelten in diesen Tagen den Menschen in der Ukraine und allen, die an diesem Krieg und seiner Zerstörung leiden.
Es ist ermutigend zu sehen, wie die demokratischen Staaten der EU trotz aller Unterschiede in der Vergangenheit angesichts dieser Notlage zusammenstehen und miteinander versuchen, den Konflikt auf hauptsächlich nicht-militärischem Weg zu befrieden. Menschen gehen auf die Straße gegen den Krieg, packen Hilfspakete und nehmen Flüchtlinge auf. Diese Solidarität darf uns Mut machen und unterstreicht den Wert starker demokratischer Werte. Auch in unserer Nähe kann man unterstützend tätig werden: Hier finden Sie alle Informationen zur Ukraine-Hilfe in Freiburg.
Eine Pressemitteilung der Erzdiözese Freiburg sowie aktuelle Informationen zu Gebets- und Spendenaufrufen finden Sie hier.
Eine Stellungnahme der Universität Freiburg / der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und der Hochschulrektorenkonferenz finden Sie hier.
Hier geht es zum Artikel der Badischen Zeitung, der über die Europawoche am Kolleg berichtete.
Es ist ermutigend zu sehen, wie die demokratischen Staaten der EU trotz aller Unterschiede in der Vergangenheit angesichts dieser Notlage zusammenstehen und miteinander versuchen, den Konflikt auf hauptsächlich nicht-militärischem Weg zu befrieden. Menschen gehen auf die Straße gegen den Krieg, packen Hilfspakete und nehmen Flüchtlinge auf. Diese Solidarität darf uns Mut machen und unterstreicht den Wert starker demokratischer Werte. Auch in unserer Nähe kann man unterstützend tätig werden: Hier finden Sie alle Informationen zur Ukraine-Hilfe in Freiburg.
Eine Pressemitteilung der Erzdiözese Freiburg sowie aktuelle Informationen zu Gebets- und Spendenaufrufen finden Sie hier.
Eine Stellungnahme der Universität Freiburg / der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und der Hochschulrektorenkonferenz finden Sie hier.
Hier geht es zum Artikel der Badischen Zeitung, der über die Europawoche am Kolleg berichtete.